Das inklusive Oberstufenrealgymnasium in Salzburg hat vor allem das Ziel, mittels eines musischkreativen Schwerpunktes die jungen Menschen in ihrer Entwicklung zu kreativen und kulturell bewussten Menschen heranzubilden.
Im Zentrum des Lernprozesses steht dabei das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen. So können sich die Jugendlichen entsprechend ihrer Interessen und Begabungen weiter entwickeln und all jene Kompetenzen erwerben, die ihnen später den Einstieg in das Berufsleben ermöglichen. Und das betrifft ab jetzt Jugendliche mit Behinderungen und Jugendliche ohne Behinderungen, so Michael Chalupka, Direktor Diakonie Österreich.
Forderung nach sofortigem Recht auf inklusive Bildung
Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich, freut sich, dass dieser Schulversuch nun ermöglicht wurde und betont: „Jugendliche mit und ohne Behinderungen erwerben in der Oberstufe all jene Kompetenzen, die ihnen später den Einstieg in das Berufsleben ermöglichen.“ „Wichtig ist“, betont Diakonie Direktor Chalupka „dass es sich bei dieser inklusiven Oberstufe nur um einen Schulversuch handelt. Das generelle Recht auf inklusive Schule bis 18 Jahre ist noch nicht umgesetzt obwohl die ‚UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung‘ dies fordert“.
Aus diesem Grund fordert die Diakonie von der österreichischen Bundesregierung das sofortige Recht auf inklusive Bildung für Schülerinnen und Schüler in allen Schulen und auf allen Schulstufen in Österreich, also auch nach dem neunten Pflichtschuljahr. „Wir unterrichten und betreuen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam, und sehen Inklusion als einen Prozess, der auf die Diversität der Bedürfnisse der SchülerInnen eingeht“, erklärt Eva Kothbauer, Geschäftsführerin des Diakonieverein in Salzburg.
Inklusion kommt allen Schülern zugute
In allen Schulen der Diakonie in Salzburg und besonders auch in der neuen inklusiven Oberstufe werden die Rahmenbedingungen für das Lernen an die unterschiedlichen Lernstile und auf die Bedürfnisse der SchülerInnen angepasst. „Dadurch ist es für alle Schüler und Schülerinnen einfacher, sich am Lernprozess zu beteiligen, und alle erreichen ihre Lernziele wesentlich leichter“, so Kothbauer. Weiter führt Kothbauer aus: „So kommt Inklusion allen SchülerInnen zugute, auch jenen ohne intellektuelle Behinderung, und eine bisweilen befürchtete Nivellierung nach unten findet nicht statt.“
Individuell angepasste Lehrpläne
Konkret werden heuer im Herbst im Rahmen dieses Schulversuches 4 SchülerInnen mit Sonderpädagogischem Förderbedarf gemeinsam mit 20 SchülerInnen ohne Behinderung unterrichtet werden. Es wird in allen Fächern des MORG auf die individuellen Fähigkeiten der SchülerInnen eingegangen. Zwei SonderpädagogInnen erarbeiten gemeinsam mit den AHSpädagogInnen individuell an jede/n SchülerIn angepasste Lehrpläne. Ziel der Schülerinnen und Schüler ist es nicht vordergründig, die Matura zu machen.
Es geht vielmehr um das Recht auf Bildung. Und es geht um den Erwerb von Kompetenzen, die ihnen später den Einstieg in das Berufsleben ermöglichen. Alle unsere pädagogischen Einrichtungen, also auch das Gymnasium, haben Öffentlichkeitsrecht und bieten daher gesetzlich anerkannte Schulabschlüsse, so Eva Kothbauer, Geschäftsführerin Diakonieverein Salzburg in ihrem Statement.
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Quelle: www.diakonie.at
AutorIn: Diakonie Österreich
Zuletzt aktualisiert am: 16.06.2017
Artikel-Kategorie(n): News, Schulische Integration
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