Bei der Interpretation des Begriffes „Spastizität“ in der neurologischen Rehabilitation gibt es sehr unterschiedliche Ansätze. Der Grund ist, dass sich die Bedeutung der Spastizität durch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse verändert hat.
Die klassische Beschreibung über Spastizität war sehr eng und weniger mit der Klinik korreliert. Spasmen, Ko-Kontraktionen und assoziierte Reaktionen wurden nicht berücksichtigt.
Heutzutage wird Spastizität als Teil des Oberen-Moto-Neuron-Syndroms (Upper motor neuron syndrome) mit seiner Minus-Plus Symptomatik und adaptiven Phänomenen definiert. Spastizität wird durch Pathomechanismen auf Ebene des ZNS und auf muskulärer Ebene ausgelöst bzw. unterhalten.
Die neuen Erkenntnisse ermöglichen mehr spezifische Therapien. Dabei werden die therapeutischen Ziele der PatientInnen in ihrem bio-psychosozialen Umfeld berücksichtigt.
Inhalte
- Absteigende Bahnen: hemmende und erregende Systeme
- Spinale Reflexe: propriozeptive, nozizeptive, kutane Reflexe
- Klinisch-pathophysiologische Korrelate
- Spektrum der Minus- und Plus-Symptomatik und adaptive Phänomene
- Assoziierte Reaktionen: Entstehung, Auslöser und Unterhalter
- Spastische Ko-Kontraktionen und Spasmen
- Prozesse neuronaler Plastizität
- Umsetzung im 24 Stunden-Konzept
- Dialog PatientIn-TherapeutIn, Problemlösungsprozesse
- Grundprinzipien und Therapieziele bei UMNS (Upper motor Neuron syndrome)
- PatientInnen-Demonstration
Zielgruppen
PhysiotherapeutInnen, ErgotherapeutInnen, LogopädInnen, HeilpädagogInnen, Pflegefachkräfte, sowie alle „Neu(ro)gierigen“
Termin
am 09.06.2016 von 09:00 bis 17:00 Uhr
sowie 10.06.2016 von 09:00 bis 17:00 Uhr
TeilnehmerInnenanzahl
max. 16 Personen
Trainer
Prof. Dr. Nelson Annunciato
- arbeitete nach seinem Studium 6 Jahre lang als Assistent an der Universität in Sao Paulo (Spezialfach Biomedizin in der Abteilung für funktionelle Neuroanatomie), wo er sich mit der Erforschung des Nervensystems befasste.
- Ab 1999 erforschte er als Privatdozent an der Universität Mackenzie in Sao Paulo, Brasilien, die Entwicklungsstörungen des kindlichen Gehirnes.
- 2001 bekam er einen Lehrstuhl als Professor und Leiter der Abteilung für Entwicklungsstörungen an derselben Universität.
- Zur Zeit hat er die wissenschaftliche Leitung des ZiFF (Zentrum für integrative Förderung und Fortbildung) in Essen, Deutschland.
Helmut Gruhn
- Physiotherapeut, ist seit über 20 Jahren auf die Therapie cerebraler neurologischer Ausfälle bei Erwachsenen spezialisiert.
- Helmut Gruhn entwickelte 2003 eine ambulante Schlaganfall – Intensiv – Rehabilitation, das Back-to-life- Konzept. Nähere Details unter www.perzeptionshaus.de
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Eingetragen von: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 10.05.2016
Kategorie(n): Bildung
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