Sexualität war das Tagungsthema der Lebenshilfe Wien am 20. September 2018 im Kardinal-König-Haus in Wien. 140 Menschen mit und ohne intellektuelle Behinderungen tauschten sich über die unterschiedlichsten Facetten körperlicher Liebe und Empfindungen aus.
„Sich einen ganzen Tag lang offen mit ExpertInnen über die natürlichste Sache der Welt unterhalten zu können. Diesen Wunsch von Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen haben wir mit unserer Veranstaltung nun erfüllt“, führte Organisator Bernhard Schmid, Generalsekretär der Lebenshilfe Wien, aus.
Dennis Beck, Geschäftsführer der Wiener Gesundheitsförderung, zeigte sich als offizieller Vertreter der Stadt Wien erfreut, mit welcher Offen- und Direktheit das brisante Thema „Reden wir über SEX“ seitens der Lebenshilfe Wien angegangen wurde.
Sex einfach erklärt
Bei der inhaltlichen Gestaltung, den Vorträgen, Workshops, der Einzelberatung sowie dem Aufbau und der Betreuung eines „Sensoriums“ arbeitete die Lebenshilfe Wien mit dem Institut für Sexualpädagogik zusammen. Leicht verständlich, geradeheraus und anschaulich ging es durch den Tag. Themen, wie Körperwahrnehmung, Selbstbefriedigung, Sex mit einer Partnerin oder einem Partner, Verhütung, Schwangerschaft, Kinderwunsch und Gewalt wurden intensiv diskutiert.
Sex ist nicht gleich Sex
„Sex ist für jeden etwas Anderes“, waren sich viele BesucherInnen einig. Alles, das für einen selbst passt und/oder auch für das Gegenüber angenehm ist, niemanden verletzt, trägt zum persönlichen Wohlbefinden bei. So verschieden wie wir Menschen, so unterschiedlich (er)leben wir Sexualität. Vielfältig und bunt, wie das Thema Sex, war auch die Tagung der Lebenshilfe Wien.
„Sex betrifft uns fast alle. Aber selten kann man gut darüber reden. Es ist toll, dass die Lebenshilfe Wien diese Tagung gemacht hat. Vieles ist heute möglich gewesen: Plaudern, Fragen stellen, Rat suchen, Zuhören und körperliches Spüren“, zog Bettina Weidinger vom Institut für Sexualpädagogik positiv Bilanz. Maßgeschneidert auf das Publikum gab es am Nachmittag Workshops zur Körperwahrnehmung für Frauen und Männer, eine Diskussionsrunde für Angehörige und BetreuerInnen sowie einen Flirt-Kurs.
Die heißesten Fragen
„Wie finde ich eine Freundin? Denn diese würde mich glücklich machen. Wie funktioniert Sex? Wie geht ein Date? Wie kann ich Kinder zeugen? Was passiert bei einer Schwangerschaft? Wie flirtet man? Kann man Sex alleine machen oder braucht man einen zweiten dazu? Wie geht Verhütung?“, waren einige der heißesten Fragen. Diese wurden anonym in einem Postkasten gesammelt. Am Ende des Tages gab es dann die Antworten vor versammelten Publikum und einen angeregten Austausch darüber!
Die Tagung fand mit finanzieller Unterstützung der Wiener Gesundheitsförderung und der Ärztekammer für Wien statt. Das Team des Instituts für Sozialpädagogik und des Vereins SENIA zeichnete für die Gestaltung verantwortlich, begleitete BesucherInnen im Sensorium, in Workshops und führte durch den Tag.
Infostände folgender Unternehmen waren vertreten:
- Buchhandlung Herder
- Beratungsstelle der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung
- Österreichisches Institut für Sexualpädagogik
- Senia – Enthinderung der Sexualität
- Fachstelle .hautnah. – alpha nova
- NINLIL-Empowerment und Beratung für Frauen mit Behinderung
- Wiener Gesundheitsförderung – WiG
- Wiener Programm für Frauengesundheit
Freiwillige HelferInnen unterstützten das Team der Lebenshilfe Wien in der Organisation und hinter der Kamera. Die Kochgruppe sowie die Gruppe FarbTon der Lebenshilfe Wien gestalteten Abschiedsgeschenke für die BesucherInnen.
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Quelle: Lebenshilfe Wien
AutorIn: Lebenshilfe Wien
Zuletzt aktualisiert am: 08.10.2018
Artikel-Kategorie(n): Menschen mit Lernschwierigkeiten, News
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