Spinale Muskelatrophie (SMA) ist eine sehr seltene Nervenkrankheit. Zukünftig soll der Staat die teure Therapie mit dem Genmedikament Zolgensma für Kleinkinder übernehmen.
Als das „teuerste Medikament der Welt“ ist die Gentherapie Zolgensma in den letzten Monaten von verschiedenen Medien bezeichnet worden. Dieses Medikament kann bei der Bekämpfung der neurologischen Muskelerkrankung SMA Typ I gute Erfolge erzielen, wenn es bereits im Alter von 1 bis 2 Jahren angewendet wird.
Das Gesundheitsministerium teilte nun in einer Presseaussendung mit, dass die Finanzierung dieser Therapie (1,8 Mio € pro Patient) bei Kleinkindern in Zukunft von der Bundesgesundheitsagentur übernommen werden soll. Das Ministerium rechnet mit etwa 10 Kindern pro Jahr, die diese Behandlung benötigen werden.
In die Schlagzeilen ist Zolgensma vor einem Jahr gekommen, als der Produzent NOVARTIS bekanntgab, das Medikament über ein Losverfahren schwerkranken Kindern zur Verfügung zu stellen. Seit Juli 2020 ist die Arznei in Europa zugelassen.
Nicht zu verwechseln ist Zolgensma mit dem Medikament Spinraza. Zolgensma ist eine einmalige Behandlung im Kleinkindalter. Spinraza soll auch für Kinder und junge Erwachsene mit SMA noch wirksam sein und das Fortschreiten der Symptome verlangsamen. Eine Kostenübernahme für die Behandlung mit Spinraza ist noch nicht geklärt.
Quellen:
Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) via www.ots.at | 19.10.2020
Presseaussendung vom 17.10.2020 | Anschober: Bundesgesundheitsagentur übernimmt Kosten für innovatives Medikament zur Behandlung spinaler Muskelatrophie bei Kleinkindern
tagesschau.de | 19.10.2020
Artikel vom 19.12.2019 | Zolgensma – Novartis will Medikament verlosen
AutorIn: Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 28.10.2020
Artikel-Kategorie(n): Hilfsmittel und Therapien, News
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